
Übelkeit in der Schwangerschaft
Und auf einmal ist alles anders…
Der Geruch von Kaffee am Morgen (bisher unverzichtbar) löst plötzlich ein schrecklich unangenehmes Gefühl in der Magengegend aus. Beim Gedanken an ein saftiges Steak – eigentlich dein Lieblingsgericht – wird dir übel.
An Übelkeit in der Schwangerschaft leiden ca. 75 % aller werdenden Mütter. Als Ursache der Übelkeit in den ersten 12 Schwangerschaftswochen wird oft die Angst vor der neuen Situation, vor der Schwangerschaft und Elternschaft angenommen. Die Übelkeit tritt häufig bei Frauen auf, die ein ambivalentes Verhältnis zu ihrer Schwangerschaft haben. Mögliche Risikofaktoren für die Entstehung einer Übelkeit sind unter anderem: Migrationshintergrund, Adipositas, Mehrlingsschwangerschaft, Übelkeit in vorangegangener Schwangerschaft, schwere mütterliche Erkrankungen und Ernährungsstörungen wie Bulimie und Anorexie.
Interessant sind Ergebnisse einer amerikanischen Studie (Cornell-Universität, New York), in der gezeigt wurde, dass die Übelkeit in der Schwangerschaft das ungeborene Kind schützen soll. Es ist ein Trick der Natur: Die Schwangere entwickelt vor allem Aversionen gegen Stoffe, die der Gesundheit deines Kindes schaden könnten. Dazu gehören z. B. Alkohol, Nikotin, Kaffee. Aber auch Eier, Fleisch und Fisch lehnen viele Schwangere ab. Diese Lebensmittel können Bakterien und Parasiten enthalten, gegen die das Immunsystem nicht ankämpfen kann. D. h. die Übelkeit in der Schwangerschaft erhöht die Chance auf ein gesundes Baby!
Als eine weitere Ursache für die Übelkeit wird die hohe Konzentration des Schwangerschaftshormons ß-HCG angenommen. Zwischen der achten und zehnten Schwangerschaftswoche ist der ß-HCG-Spiegel auf dem Höhepunkt. D. h. je höher die Konzentration dieses Hormons im Blut ist, desto stärker ist die Übelkeit. Nach der 12. Schwangerschaftswoche lässt die Übelkeit meist nach.
Übelkeit und Erbrechen in der Frühschwangerschaft sind selbstlimitierend und bedürfen häufig einer symptomatischen Therapie, wie z. B. einer Ernährungsumstellung. Empfehlenswert sind viele kleine Mahlzeiten und das Meiden von säurehaltigen Lebensmitteln, z. B. Fruchtsäften. Manchmal ist die Gabe von Antiemetika sinnvoll. Bei stark ausgeprägter Übelkeit solltest du dich in einer Klinik behandeln lassen.
Eine psychosomatische Betreuung durch einen Psychologen ist ebenfalls sinnvoll. Je nachdem wie stark deine Beschwerden sind, können dir unterstützende Gespräche helfen mit dieser neuen, spannenden Situation besser umgehen zu können.
Diese Inhalte präsentiert dir die DRK Klinik Berlin – Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe, exklusiv für den SPIELE MAX – Babyclub.