Babys 1 Jahr Stillen Stillprobleme

Stillprobleme

Wunde Brustwarzen
In den ersten Tagen sind empfindliche Brustwarzen durchaus normal. Schmerzen und längeres Wundsein hingegen nicht. Die häufigste Ursache dafür ist eine falsche Stillhaltung, sowie ein unkorrekter Anlegevorgang. Mitunter kann auch ein zu kurzes, straffes Zungenbändchen beim Baby der Grund sein. Ergreife folgende Sofortmaßnahmen und konsultiere deine Hebamme oder eine ausgebildete Still-und Laktationsberaterin (IBCLC).

  • Kontrolliere deine Stillposition.
  • Löse den Mundschluß, bevor du das Kind von der Brust nimmst. Manchmal saugt sich dein kleiner Schatz beim Saugen sehr fest an deine Brust.
  • Lege dein Kind bei den ersten, frühen Stillzeichen an.
  • Löse den Milchspende-Reflex durch sanfte Stimulation vor dem Anlegen aus (Massage der Areola). Dann fließt die Milch und dein Baby hat es leichter.
  • Lasse nach dem Stillen Muttermilch an der Brustwarze antrocknen, das tut der empfindlichen Haut an der Brustwarze gut.
  • Nach Absprache mit dem Arzt oder der Hebamme kann die Anwendung von Lanolin oder Hydrogel-Auflagen hilfreich sein.

Zur vorübergehenden Reduzierung der Schmerzen kann ein Schmerzmittel eingesetzt werden. Lass dich auch hierzu von deiner Hebamme beraten.

Babys 1 Jahr Stillen StillproblemeZu viel Milch
Abpumpen ist keine Lösung, denn es würde die Milchproduktion zusätzlich steigern. Kühlende Umschläge nach dem Stillen und Salbeitee in Maßen können hilfreich sein. Achte beim Stillen darauf, dass du die Brust gut entlastest. Wechsele die Seiten erst dann, wenn du eine Erleichterung auf der gestillten Seite spürst.

Zu wenig Milch
Zu wenig Milch hat zur Folge, dass dein Kind nicht gut gedeiht und eine geringe Stuhl- und Urinausscheidung hat. Diese Situation bedarf einer engen Zusammenarbeit mit deiner Hebamme oder Still- und Laktationsberaterin. Die Ursachen müssen erkannt und behoben werden. Grundsätzlich lässt sich die Milchproduktion durch häufiges Anlegen und Zwischenpumpen der Brust steigern. Der Einsatz von milchfördernden Substanzen sollte nur nach Rücksprache mit einer Fachperson erfolgen.

Milchstau
Stellen an der Brust oder tastbare Knoten mit begrenztem Rand, können Anzeichen für einen Milchstau sein. Mitunter kommt es zu erhöhter Körpertemperatur und/oder Schüttelfrost. Maßnahmen, die du selbst einleiten kannst:

  • Lege vor dem Stillen ein feuchtes, warmes Tuch auf die betroffene Stelle.
  • Massiere die Brust ganz sanft und vorsichtig mit leichten kreisenden Bewegungen. Achtung, keinen Druck ausüben.
  • Stille häufiger an der betroffenen Brust, möglichst alle 2 – 3 Stunden.
  • Lege dein Kind in jener Stillposition korrekt an, in der sein Unterkiefer zur schmerzhaften Stelle zeigt. Die gestauten Milchgänge werden so am besten geleert.
  • Nach dem Stillen kannst du für 10 – 20 min einen kühlen Wickel auflegen, wenn es für dich angenehm ist.
  • Vermeide enge oder einschneidende Kleidung.
  • Ruhe dich oft aus und vermeide Stress. Bitte jemanden um Hilfe im Haushalt.

Verbessern sich die Beschwerden nicht innerhalb eines Tages, solltest du Kontakt zu deiner Hebamme oder einer Still- und Laktationsberaterin aufnehmen.

Brustentzündung
Eine Brustentzündung ist kein Grund zum Abstillen. Die Symptome einer Brustentzündung können neben Schmerzen in der Brust auch hohes Fieber, sowie Kopf- und Gliederschmerzen sein. Nimm auf jeden Fall frühzeitig Kontakt zu deiner Hebamme, Still- und Laktationsberaterin oder Arzt/Ärztin auf, da die erkrankte Brust einer sachgemäßen Behandlung bedarf.

Eine Brustentzündung ist eine ernsthafte Erkrankung. Sie erfordert eine medizinische Behandlung, häufiges Stillen und Bettruhe, gegebenenfalls eine antibiotische Behandlung. Mit den meisten gängigen Antibiotika darf weiter gestillt werden.