
Zahnpflege im Babyalter
Sobald die ersten Zähnchen sichtbar sind, muss mit der Zahnpflege begonnen werden. Dies ist selbstverständlich Aufgabe der Eltern, da die Kinder noch nicht dazu in der Lage sind. Anfangs genügt für die Zahnpflege der ersten Zähnchen ein Mulltuch oder ein Wattestäbchen. Zahnpasta ist in den ersten zwei Lebensjahren nicht unbedingt erforderlich.
Idealerweise erfolgt die Reinigung nach jeder Hauptmahlzeit. Unverzichtbar ist sie allerdings vor dem Schlafen gehen. Wichtig ist es, das Kind an den zeitlichen Ablauf zu gewöhnen. Als Eltern müsst ihr dabei bedenken: Ihr seid das Vorbild! Du kannst von deinem Kind nicht verlangen, was du selbst nicht tust.
Spätestens sobald mehrere Zähne vorhanden sind, sollten sie mit einer Zahnbürste gereinigt werden. Diese sollte nicht zu hart sein und ein kleines Borstenfeld aufweisen.
Frühzeitig solltest du deinem Kind spielerisch den Gebrauch der Zahnbürste erklären. Mach dir einen Spaß daraus, mit deinem Kind zusammen die Zähne zu putzen und beziehe dies in eure tägliche Pflegeroutine ein.
Abends kannst du eine erbsengroße Portion Zahnpasta auf die Zahnbürste geben und damit die Zähne putzen. Nach dem Zähneputzen darf es keine süßen Getränke oder Nahrungsmittel mehr geben. Dein Kind sollte so früh wie möglich zum selbstständigen Putzen angehalten werden, allerdings muss der Putzerfolg kontrolliert werden. Abhängig von der unterschiedlichen Entwicklung der Kinder ist ein Nachputzen bis zum Alter von 8 Jahren erforderlich. Erst jetzt ist die manuelle Geschicklichkeit ausreichend, um die Zahnputzbewegungen korrekt auszuführen.
Ihr als Eltern seid für die Zahngesundheit eures Kindes verantwortlich.
Wie kann ich mein Kind vor Karies schützen?
Karies ist eine Erkrankung der Zähne, die von bestimmten Bakterien verursacht wird. Wenn offene, unversorgte kariöse Stellen an den Zähnen vorhanden sind, ist die Bakterienanzahl in der Mundhöhle stark erhöht. Diese Bakterien sind von den Eltern auf das Baby übertragbar. Kariesfreie Zähne der Eltern und Geschwister sind daher der erste wichtige Schutz für Kinder.
Die Bakterien können auf den Zähnen einen weichen, klebrigen Belag bilden, auch Plaque genannt, in dem sie sich rasch vermehren. „Nahrung“ erhalten diese Bakterien durch zuckerhaltige Speisen, aus denen sie Säuren produzieren, welche die Zähne schädigen.
Nun ist dies, Gott sei Dank, keine Einbahnstraße. Der Speichel hat nämlich die Fähigkeit, die beginnenden Zahnschäden durch die von den Bakterien produzierten Säuren wieder zu reparieren. Dafür ist es aber extrem wichtig, dass zwischen den Mahlzeiten eine Pause von mindestens drei Stunden liegt, in der keine weiteren zuckerhaltigen Nahrungsmittel oder Getränke in die Mundhöhle gelangen, auch nicht in geringen Mengen. Die Ernährungsgewohnheiten in der Familie sollten also überprüft und bei Bedarf entsprechend geändert werden.
Weiterhin ist Fluorid wichtig für die Gesundheit der Zähne, da es den beschriebenen Reparaturmechanismus des Speichels unterstützt. Zudem ist die Entfernung des Zahnbelags, zum Beispiel durch regelmäßiges Zähneputzen, unbedingt notwendig, um die Zähne vor Karies zu schützen.
Probleme beim Zahnen
Der Zahndurchbruch beginnt etwa mit dem 4. bis 6. Lebensmonat des Kindes und kann mit zahlreichen Begleiterscheinungen einhergehen: typisch sind z. B. vermehrter Speichelfluss, Schwellung und Rötung der Mundschleimhaut, Schmerzen und sogar Fieber. Es kann sich auch in vorübergehenden Appetit- und Schlafstörungen äußern und das Baby wirkt in dieser Phase besonders wehleidig und erscheint hypersensibel und gereizt. Bei einigen Kindern kommen die Zähne aber auch ohne jegliche Symptome scheinbar „über Nacht“.
Eventuell auftretende Zahnungsbeschwerden können mit einfachen Mitteln wirkungsvoll gelindert werden. So kannst du deinem Kind unter Aufsicht etwas Hartes zum darauf „herumbeissen“ geben: geeignet dafür sind z. B. Brotkruste oder ein Karottenstück. Probiere aus, was dein Kind mag und was die Schmerzen lindert, wichtig ist nur: alles ohne Zucker.
Es gibt allerdings auch spezielle Beißringe, die den gleichen Zweck erfüllen. Diese Beißringe aus Gummi gibt es auch zum Kühlen aus dem Kühlschrank, was von vielen Babys als sehr angenehm empfunden wird. Außerdem ist es besser darauf als auf den Fingerchen zu kauen. Im Einzelfall kann die Anwendung von lindernden Gels oder Salben erforderlich sein, um deinem Kind etwas Erleichterung zu verschaffen. Hierfür solltest du allerdings unbedingt vorher Rücksprache mit deinem Kinderarzt halten.
Wie und wann bekommt mein Baby Zähne?
In den ersten sechs Lebensmonaten bleibt der Säugling in der Regel zahnlos. Für seine Nahrung, die Muttermilch, braucht das Baby ja auch keine Zähne – außerdem wird so beim Stillen des Säuglings die Brustwarze der Mutter „auf natürliche Weise“ geschont. Etwa mit einem halben Jahr bekommt das Baby seine ersten Zähne: Meist sind es die mittleren Schneidezähne im Unterkiefer, etwas später folgen dann die mittleren Schneidezähne im Oberkiefer.
Mit ungefähr neun Monaten kommt es dann rechts und links von den mittleren Schneidezähnen zum Durchbruch der seitlichen Schneidezähne. Sowohl im Unterkiefer als auch im Oberkiefer sind nun vier Zähne nebeneinander zu sehen. Erst später, im Alter von 18 bis 24 Monaten, zeigen sich dann die Milcheckzähne und der erste Backenzahn. Mit zweieinhalb bis drei Jahren ist schließlich – nach dem Durchbruch des zweiten Backenzahns – das kindliche Milchgebiss mit seinen 20 Zähnen komplett.
Die Milchzähne haben wichtige Funktionen: Sie ermöglichen dem Baby, die zunehmend fester werdende Nahrung abzubeißen und zu zerkleinern. Auch für die Sprachentwicklung sind die Milchzähne – zusammen mit Gaumen und Zunge – von großer Bedeutung. Die Milchzähne sind deutlich weißer als die bleibenden Zähne. Die seitlichen Backenzähne sind darüber hinaus wichtige Platzhalter für die bleibenden Zähne.
Es sollten genügend große Lücken zwischen den Schneidezähnen des Milchgebisses vorhanden sein, da die bleibenden Frontzähne erheblich breiter sind als die Milchfrontzähne. Wenn diese Lücken fehlen, dann führt das meist zu einem Engstand im bleibenden Gebiss, der von einem Kieferorthopäden erfolgreich korrigiert werden sollte.